Langsam frage ich mich, wie stark 1933 wieder in Deutschland angekommen ist.
Heute durfte ich mir, als ich beschädigte Plakate ausgetauscht habe, von einem vorbeifahrenden Autofahrer an den Kopf werfen lassen, dass er meine Plakate abhängen würde - und mich dafür an der Laterne aufhängen wird.
Wie geht man damit um?
Selbstverständlich bin ich mir sicher, dass der Hass nicht mir als Person entgegengebracht wird, sondern meiner Parteizugehörigkeit. Ich denke auch, ich weiß, welchem politischen Lager ich diese Aussage zuordnen kann.
Aber trotzdem: Solche verbalen Angriffe schmerzen jedes Mal. Und das ist kein Einzelfall. Gewaltandrohungen, Beschimpfungen, Sachbeschädigungen: Das ist längst Alltag geworden. Doch wo ist der Aufschrei geblieben? Wo sind die Konsequenzen? Erst vor wenigen Tagen wurden die Statistiken über Angriffe im Wahlkampf bekannt. Es wurde deutlich, wie hasserfüllt manche Menschen mit anderen Meinungen umgehen.
Es fehlt an Sicherheitskonzepten, aber auch an gesellschaftlichem Anstand.
Ich nehme auch immer mehr Jugendliche wahr zum Teil auch sehr junge Menschen, die immer wieder scheinbar irgendwo aufgeschnappte dumpfe Parolen wiedergeben. Statt sich selbst über politische Positionen der Parteien zu informieren und in einen Dialog zu treten, wird gepöbelt.
Und wieder einmal stelle ich mir die Frage: Wie bekommen wir diese gespaltene Gesellschaft je wieder eingefangen?
Wie schaffen wir es - gemeinsam - an der Zukunft unseres Landes zu arbeiten. Wie können wir gemeinsam die entscheidenden Fragen unserer Zeit bewältigen, wenn Dialog zum Teil unmöglich ist?
Schließlich werden die Probleme immer größer:
Die absurd ungleiche Vermögensverteilung, die Klimakrise und Gerechtigkeit für alle Generationen müssen wir bewältigen.
Das geht nur zusammen!
Arbeiten wir daran.
Meine Aufforderung bleibt: Lasst uns gern ins Gespräch kommen. Ich freue mich über jeden Kontakt.