Friedensmarsch für Abrüstung

Am Karstamstag waren Steffen Fuchs und ich, Felix Kalbe,in Ohrdruf auf dem Truppenübungsplatz und haben für Frieden und Abrüstung demonstriert.

Meine vollständige Rede zum Friedensmarsch 2019 gibt es hier zum Nachlesen:

Liebe Pazifistinnen und Pazifisten!

Wie in den vergangenen Jahren schon, freue ich mich, dass so viele Menschen heute hier in Ohrdruf sind, um zu zeigen, dass das stetige Aufrüsten endlich ein Ende finden muss!
Selbstverständlich gibt es zahlreiche humanitäre, moralische, religiöse und vernünftige Gründe sich für Abrüstung einzusetzen. Und selbstverständlich wurden und werden besonders heute eine Vielzahl an Gründen- auch ökonomische- aufgeführt und untermauert. Den meisten davon kann ich mich nur anschließen.

Allerdings möchte ich den heutigen Tag nutzen, um kurz eine ganz andere Seite dieser Kriegstreiberei zu beleuchten.
Nämlich die ökologische Seite:

Die sich stetig steigernde Menge an Rüstungsexporten und Kriegsmaschinenproduktion muss unsere Alarmglocken aufklingen lassen!
Beispielsweise verbraucht ein Leopard 2 Panzer,
von dem die Bundeswehr etwa 240 Stück im Einsatz hat, bei einer Straßenfahrt etwa 340 Liter Diesel auf 100 km. Also mehr als das 20-fache eines PKWs. Im Gelände sind es hingegen um die 530 Liter! Das entspricht über 1,1 Tonnen CO2. Je 100 km! Zum Vergleich: Mein Auto stößt 18 Kilo aus!
Bei etwa 2500 Panzerfahrzeugen allein im Heer der Bundeswehr – allesamt mit hohen Verbrauchswerten – stößt allein das Heer der Bundeswehr im Jahr bei einer Annahme von 5000 km pro Fahrzeug auf einen CO2-Ausstoß von ca. 140 000 Tonnen CO2 im Jahr! Hinzu kommt der Schadstoffausstoß beim Abfeuern von Munition, die Verwendung von nichtgepanzerten Transport- und Personentransportfahrzeugen sowie der Einsatz von Schiffen, U-Booten und Fluggeräten. Den Moorbrand in Meppen und den Aussoß bei der Produktion der Kriegsgeräte außer Acht gelassen.

Das deutsche Militär macht hingegen keine öffentlichen Aussagen, wie hoch sein CO2-Ausstoß jährlich ist.
Die Schweiz hingegen schon. Deren relativ kleiner Militärapparat stößt 240 000 Tonnen im Jahr aus. Die USA hingegen liegen bei 73 Millionen Tonnen.
Damit kommt die Bundeswehr zwar bei weitem noch nicht an die deutschen Kohlekraftwerke heran (300 Millionen Tonnen CO2) – ist aber dennoch ein richtiges ökologisches Dreckschwein.
Daher fordern wir Grünen auf Europaebene ein gemeinsames Europäisches Militär, damit Aufgaben geteilt werden können und Kriegsmaschinerie verringert werden kann.  Wir fordern weiter, das 2%-Ziel der Nato nicht einzuhalten, sondern endlich abzurüsten!

Wir stehen zu einer Kultur der militärischen Zurückhaltung und für das Primat des Zivilen. Die Anwendung militärischer Gewalt ist immer ein Übel.

Und so ende ich mit der Jahreslosung der Evangelischen Kirche in diesem Jahr – die an Ostern und besonders heute passender denn je ist: Suche Frieden und jage ihm nach!

Vielen Dank!

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